Spanien im Umbruch: Die Hoffnungen ruhen auf zwei Brüdern – NBA – Basketball – diesportexperten.de
In den vergangenen zwei Jahrzehnten zählte Spanien stets zu den Medaillenanwärtern. Viele Spieler von damals sind nicht mehr dabei, die erfolgreichen Zeiten scheinen vorbei – oder doch nicht?
Auf ihn wird es ankommen: Juan Hernangomez.
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Die Gasol-Brüder Pau und Marc, Juan Carlos Navarro, Sergio Rodriguez, Jorge Garbajosa, Felipe Reyes, Serge Ibaka oder Ricky Rubio – Spanien verfügte in der Vergangenheit über enorme Klasse und reist auch als amtierender Weltmeister zur EM. Nur gibt es ein Problem: Das Team von Sergio Scariolo befindet sich im Umbruch, von den „Alten“ findet sich nur noch Rudy Fernandez (37) im Kader wieder.
Spanien also kein Titelanwärter? Das sieht man im Land der Paella anders, die Iberer haben das Zeug für ganz oben. „Es ist anders als in den vergangenen Jahren“, gab Hoffnungsträger Usman Garuba (Houston Rockets) gegenüber der FIBA-Seite zu: „Wir wissen, dass viele denken, dass wir nicht das Team haben, das wir früher hatten. Aber wir glauben an uns, wir haben Kampfgeist und viele Jahre vor uns. Ich glaube, dass wir die EM sogar gewinnen können.“
Ob der 20-jährige Center, der in der vergangenen Saison Verletzungspech hatte, Recht behalten wird, muss sich zeigen. Viel spricht aber nicht dafür, so haben die Iberer eine durchwachsene Vorbereitung gespielt und dann verletzte sich Guard Sergio Llull auch noch kurz vor der WM.
Trotz allem: Spanien ist Top-Favorit in seiner Gruppe
Ohne den 34-Jährigen dürfte die Hauptlast auf noch weniger Schultern verteilt werden – und sich noch mehr auf das Spiel der Big Men fokussieren. Stars der Mannschaft sind die Brüder Juan und Willy Hernangomez. Der 28-jährige Willy (New Orleans Pelicans) spielt Center, sein zwei Jahre jüngerer Bruder ist Power Forward, kann aber auch Small Forward spielen.
Für Zündstoff könnte derweil die Nominierung von Lorenzo Brown sorgen. Der Shooting Guard bekam im Juli die spanische Staatsbürgerschaft und nimmt den einzigen Platz eines eingebürgerten Spielers ein – und das, ohne je in Spanien gespielt zu haben. Geht das Experiment nicht auf, dann könnte es unruhig werden. Zündet aber die Maßnahme, dann sollte man die Seleccion, die ein möglicher Achtelfinalgegner der deutschen Mannschaft wäre, auf der Rechnung haben.
In der Vorrunde sind auch so Topfavorit, in Tiflis treffen sie auf Georgien, Bulgarien, Montenegro, Belgien und die Türkei.