Mehr als Jokic: Serbien, MVPs und große Hoffnungen

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Serbien gilt als einer der Topfavoriten auf den EM-Titel – und dafür gibt es Gründe: Die „Adler“ verfügen über enorme Qualität im Kader, haben reichlich Erfahrung und einen Trainer, der nur zu gut weiß, wie es ist, große Titel zu gewinnen – ob es wieder klappt, bleibt abzuwarten.

Auf seinen Schultern ruhen die serbischen Hoffnungen: Nikola Jokic.


Auf seinen Schultern ruhen die serbischen Hoffnungen: Nikola Jokic.

IMAGO/Baering


Pesic (72) hat schon sehr viel gewonnen, auf Klub- und Nationalmannschaftsebene. Deutscher und spanischer Meister, Euroleague-Sieger, Europameister mit Deutschland (1993) und Europa- sowie Weltmeister mit Jugoslawien (2001 und 2002). Der WM-Titel 2002 ist zugleich der letzte große Titel, den die erfolgsverwöhnten Serben feiern durften. Die Sehnsucht ist riesig beim fünfmaligen Welt- und achtmaligen Europameister.


Entsprechend groß ist aber auch Druck, der auf den Schultern der Spieler lastet. Wenn man sich den serbischen Kader ansieht, dann erkennt man aber schnell, dass die Spieler durchaus in der Lage sind, mit diesem Druck umzugehen. Da wäre Nikola Jokic, der in der NBA als Center neue Maßstäbe gesetzt und zuletzt zweimal in Folge zum MVP gewählt wurde. Oder Spielmacher Vasilije Micic, der zuletzt mit Anadolu zweimal in Folge die Euroleague gewann und dabei zugleich zweimal in Folge MVP wurde. Wichtige Stützen sind auch Kapitän Vladimir Lucic (FC Bayern) und Nikola Milutinov, der zu den besten Centern in Europa gezählt wird.

Kein Platz für Magier Teodosic


Zwei große Namen fehlen jedoch: Bogdan Bogdanovic (Atlanta Hawks) fällt nach einer Knie-OP aus und dürfte schmerzlich vermisst werden. Bei Milos Teodosic sieht die Sache anders aus, auf den EuroCup-Finals-MVP von Virtus Bologna wird freiwillig verzichtet. Teodosic, der wie kaum ein anderer mit Pässen auf dem Court zu verzaubern weiß, bekam kurz vor Turnierbeginn die Absage erteilt. Pesic begründete dies, indem er sagte, dass er bessere Spieler als Teodosic habe und er den mittlerweile 35-Jährigen nicht als Bankspieler sehe.


Pesics Entscheidung sorgte in Serbien natürlich für Debatten, allerdings ist sie auch nachvollziehbar. Einerseits war Teodosic noch nie für seine Abwehrqualitäten bekannt, eher war das Gegenteil bei ihm der Fall. Andererseits ist der Spielmacher ein so dominanter Spieler, vor allem beim Ballhandling, dass er anderen Spielern wie etwa Jokic oder Micic den Raum nimmt, den sie brauchen. Diesen Raum werden sie nun erhalten und müssen dann auch zeigen, dass es ohne den langjährigen Kapitän Teodosic geht. 


Dass das Duo wunderbar harmoniert, zeigte sich beim Supercup, den Serbien gewann – im Finale geriet dabei die deutsche Auswahl gehörig unter die Räder. Die Serben glänzten dabei vor allem offensiv, es zeigte sich aber auch, dass die defensiv nicht ganz so griffig sind, vor allem Italien zeigte dies beim 86:90 recht eindrucksvoll. Ebenfalls fiel auf, dass man beim Small Forward und beim Shooting Guard nicht ganz die Klasse im Kader besitzt, wie es auf den anderen Positionen der Fall ist.

© – by kicker.de

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